„Willkommen in Klagenfurt“ – welche eine schöne Begrüßung für einen Neugeborenen. „Willkommen in Klagenfurt“ steht auch auf dem blauen Body, den Julius bzw. stellvertretend ich bei der Meldung am Standesamt Klagenfurt als Geschenk von Bgm. Scheider und der Stadt bekommen hat. Eine schöne, aufmerksame Geste, mit einem kleinen Haken: Soll ich Julius das wirklich anziehen?
Klamotten mit Städtenamen oder coolen Sprüchen sind waren in. Und über ein „Klagenfurt“-Laiberl mit Lindwurm hätte ich mich riesig gefreut. Aber wenn ich mir vorstelle, auf ein Baby zu schauen, das einen Body trägt, auf dem „Willkommen in Klagenfurt“ steht? Ist das das Klagenfurter Begrüßungskomitee? In Klagenfurt selbst vielleicht noch mit einem zugekniffenen Auge (er-)tragbar, aber man stelle sich den Body „Willkommen in Klagenfurt“ in Wien oder München vor?
Für mich als Kommunikationsexperten geht der Spruch also klar an der Zielgruppe vorbei, das Geschenk wurde „nicht mit den Augen der Zielgruppe zu Ende gedacht“. Auf dem Begrüßungs-Begleit-Brief ja, wunderbar, da freut mich das Klagenfurt-Hallo sehr. Am Body jedoch wirkt das deplatziert.
Dabei hätte man auf sehr einfache Weise Humor beweisen können. „made in Klagenfurt“ oder ähnliches schießt mir da ins Gehirn (auch im Hinblick auf den „Made in Kärnten“-Slogan der Entwicklungsagentur ein kleines, regionales Augenzwinkern). Und der Lindwurm lässt ebenfalls zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten offen. OK, vielleicht nehme ich das Ganze einfach auch viel zu tragisch. Denn einem geschenkten Gaul, ob er nun läuft oder nicht, schaut man wohl sprichwörtlich nicht ins Maul.
PS: Wie es in Sachen Zielgruppenkommunikation deutlich besser gehen kann, hat für mich Stiegl vorgemacht. Die Salzburger Brauerei hat in die obligatorischen „Baby-Willkommenspakete“, die mit Windel-, Öl- und Cremeproben von Hipp über Milupa und Pampers sowie Säften und Getränken nur so gefüllt sind, auch an die Väter gedacht. Ein Gutschein für einen 6er-Träger versüßt mir das Papa-Dasein. Wunderbar!!